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(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 17-Mai 2023) Schlüchtern (pf) – Ganz, ganz späte Entscheidung auf der Auwiese: Die SG Bad Soden hat zum vierten Mal in Serie den Fußball-Kreispokal Schlüchtern gewonnen. Im Endspiel am Mittwoch auf der setzten sich die Sprudelkicker mit 3:2 (2:0) gegen die SG Freiensteinau durch. Niklas Zeller köpfte den Verbandsligisten in der Nachspielzeit zum Sieg (update).

Es war schon gut vier Minuten über der regulären Zeit, ein Freistoß von der Seite flog rein, Niklas Zeller lief der Kugel entgegen und wuchtete sie mit dem Kopf ins Tor – 3:2. „Unverdient war das nicht“, befand Sodens Trainer Lars Schmidt, doch die SG Freiensteinau kam zwischenzeitlich nochmal stark zurück und hatte zum 2:2 ausgeglichen. „Das waren Nachlässigkeiten von uns, normalerweise musst du das souveräner runterspielen“, so Schmidt. Dessen Gegenüber, SGF-Coach Reinhold Jessl, konnte seiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, „wir haben Herzblut und Leidenschaft gezeigt und hätten eine Verlängerung verdient gehabt. Wenn es ganz blöd läuft, gewinnen wir sogar nach 90 Minuten“, sprach Jessl eine Chance seiner Elf in der 88. Minute an.

Die 2:0-Führung arbeitete sich Soden in der ersten Halbzeit heraus, als Mirza Becirovic den Favoriten nach einer Ecke früh in Führung brachte. Freiensteinaus Keeper Lukas Hohmann konnte zunächst abwehren, allerdings landete der Ball unglücklich vom Rücken eines Mitspielers dann direkt vor Becirovic. Wenig Minuten vor der Pause war es Betim Mezini, der nach einem Foul an Martinez Bizcocho vom Punkt antrat und per Elfer zum 2:0 traf. Unverständnis zeigte Jessl. „Ich weiß nicht, wie man da Elfer pfeifen kann. Selbst der Gegner war etwas überrascht. Und wenn man das pfeift, kann man eine ähnliche Szene bei uns in der zweiten Halbzeit auch pfeifen“.

Freiensteinau gab sich aber nicht auf und neutralisierte das Spiel nicht nur, sondern übernahm in Hälfte zwei dann das Kommando. Nach einigen taktischen Umstellung und mit mehr Aggresivität kam der Gruppenligist nach einer guten Stunde tatsächlich durch Noah Günther zum Anschlusstreffer, der die Sodener noch mehr ins Wanken brachte. Denn just fünf Minuten später legte Günther nach und glich zum 2:2 aus. „Es wurde dann ein bisschen fahrig, es war auch nicht so einfach auf dem Platz“, haderte Schmidt, der dann aber nochmal wechselte. Infolgedessen erhöhte Soden den Druck in der Schlussphase nochmal – und belohnte sich in der Nachspielzeit mit dem vierten Pokaltitel in Folge. „Man merkt, dass wir ein paar Körner gelassen haben, auch heute. Es war schwierig, auch vom Kopf her“, sagte der Sodener Coach, der auch schon an die Aufgabe am Sonntag in der Verbandsliga in Sandershausen dachte: „Heute können wir ein paar Bier trinken, ich hoffe nur, dass sich die Jungs dann am Vatertag etwas zurückhalten“, schmunzelte Schmidt.

Reinhold Jessl wiederum betonte, „dass ich den Klassenunterschied heute nicht gesehen habe“. Die SGF nehme das Spiel als Erfahrung mit in den Saison-Endspurt und womöglich die Aufstiegs-Relegation, die das echte Highlight im Blauen Eck werden sollte. „Das heute hat mich nicht so vom Hocker gehauen“, sprach Jessl Klartext – nicht nur, weil der Termin für beide Teams unglücklich war und beide nicht komplett waren: „Es hat die Menschen nicht so interessiert, bei uns im Kreis Gelnhausen ist bei einem Endspiel mehr los, da bin ich anderes gewohnt“.

Bad Soden: Aulbach; Demuth, Huhn, Mezini (74. Noori), Zeller, Martinez Bizcocho, Ehlert, Becirovic (74. Trägler), Neiter, Vinojcic, Gavric.

Freiensteinau: L. Hohmann; N. Hohmann, Muth, Krieg, Sill, Link, Stramm (76. Wirsing), J. Beikirch, Schenk (46. Dietz), Müller, Günther.

Schiedsrichter: Felix Weber (Oberkalbach)

Tore: 1:0 Mirza Becirovic (5.), 2:0 Betim Mezini (37., Foulelfmeter), 2:1 Noah Günther (61.), 2:2 Noah Günther (67.), 3:2 Niklas Zeller (90.+4)

Zuschauer: 200

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