Nach der außerordentlich erfolgreichen Spielzeit 1981/82 stand das dritte Oberligajahr ganz im Zeichen eines personellen Umbruchs.
Neben Erfolgstrainer Othmar Groh, der aufgrund seines beruflichen Engagements und der räumlichen Distanz zwischen seinem Wohnort Rodgau und Bad Soden bereits während der Rückrunde seinen Rückzug ankündigte, verließen auch etliche Stammspieler den Verein. Während Norbert Grauel (FSV Mainz 05) und Detlev Gistl (Sprf. Seligenstadt) ihre Vereinswechsel frühzeitig ankündigten, entschieden sich die Spieler Kurt Kowarz (VfR Bürstadt), Harald Kowarz (Wormatia Worms), Peter Fritz und Richard Nix (beide Borussia Fulda) während der Wechselperiode für ihre neuen Clubs.
Mit dem 40-jährigen Hellmuth Zajber, der zuvor die hessische Polizeiauswahl trainierte, konnte die SG Bad Soden bereits frühzeitig einen Nachfolger für Othmar Groh präsentieren.
Die Lücken, die durch den Abgang von sechs Stammspielern entstanden waren, sollten von folgenden Spielern geschlossen werden: Alberto Agnetelli (1.FC Gelnhausen), Hans-Joachim Storch (FC Schweinfurt 05), Bernd Storch (FC Bad Brückenau), Jürgen Krawczyk (KSV Baunatal), Uwe Traxel (Kickers Offenbach II)
Auch das dritte Oberligajahr begann für die SG Bad Soden mit einer Niederlage, die im Gegensatz zu den beiden Vorjahren mit dem 0:6 bei Eintracht Frankfurt II diesmal sehr deutlich ausfiel und bereits richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein sollte. Bereits im ersten Saisonspiel wurde deutlich, dass die Defensivabteilung aufgrund der Abgänge nicht mehr die Klasse der Vorjahre besaß und der Sturm nach den Abgängen von Norbert Grauel und Harald Kowarz seine Durchschlagskraft fast vollständig verloren hatte.
Die Hinrunde beendete die SG Bad Soden mit 9:23 Punkten und ging als Tabellenletzter in die Winterpause.
Die Verantwortlichen der SG ließen während der Winterpause nichts unversucht, um den drohenden Abstieg doch noch abzuwenden. Stürmer Norbert Grauel, der beim FSV Mainz 05 nicht Fuß fassen konnte, kehrte ebenso an seine alte Wirkungsstätte zurück wie Mittelfeldregisseur Joachim Geibel, der reaktiviert wurde. Der Kader war nun wieder etwas stärker aufgestellt; die Probleme blieben aber die alten. Die SG Bad Soden konnte sich nicht mehr aus dem Tabellenkeller befreien und auch ein Trainerwechsel – im März 1983 löste der Büdinger Fußball-Lehrer Günter Heil den glücklosen Helmuth Zajber ab – konnte das Blatt nicht mehr wenden.
In der Endabrechnung belegte die SG Bad Soden mit 17:47 Punkten bei einem Torverhältnis von 34:80 Toren vor der Fvgg. Kastel den vorletzten Tabellenplatz; der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz, der vom FC Heppenheim eingenommen wurde, belief sich auf sieben Punkte.
Das Zuschauerinteresse ließ im Abstiegsjahr erwartungsgemäß nochmals nach und pendelte sich bei 530 Zuschauern pro Spiel ein. Den besten Besuch gab es am vierten Spieltag anlässlich der Begegnung gegen den späteren Meister VfR Bürstadt (1:1), als 1.200 Zuschauer an die Bornwiese strömten.
Mit großer Wehmut hieß es nun Abschied nehmen von der Oberliga Hessen, einer Klasse, an die man sich in Bad Soden fast schon gewöhnt hatte. Trotz Trübsal und Schwermut konnte aber auch mit Stolz auf eine schöne Zeit in der Oberliga Hessen zurückgeblickt werden. Was bleibt, sind die glückseligen Erinnerungen an die erfolgreichste Zeit unserer Vereinsgeschichte; aber auch die traurige Erkenntnis, dass ein vergleichbarer Höhenflug – nach heutigem Ermessen – wohl nur schwierig möglich sein wird.
Der Abstieg aus der Oberliga Hessen hatte für die SG Bad Soden einen weiteren personellen Substanzverlust zur Folge, da die Spieler Jürgen Krawczyk (VfB Schrecksbach), Hans-Jürgen Storch (Schweinfurt) und Norbert Grauel (Borussia Fulda) den Verein verließen.
Eine Klasse tiefer, in der Landessliga Nord, begann für die SG Bad Soden nun eine mehrjährige Phase des sportliches Stillstandes. Die Hauptlast hatten in den kommenden Jahren die oberligaerfahrenen Spieler Wolfgang Felber, Harald Borngräber, Fred Kromm, Bernhard Wolf und Josef Hohmann zu tragen, die die Korsettstangen des Teams bildeten und die SG Bad Soden vor einem weiterem Absturz bewahrten.
Im Jahr eins nach dem Oberligaabstieg belegte die SG Bad Soden in der Endabrechnung der Saison 1983/84 mit 33:31 Punkten bei 68:53 Toren den achten Tabellenplatz. Für den positivsten Aspekt in einer durchwachsenen Spielzeit sorgte Alberto Agnetelli, der mit 29 Treffern Torschützenkönig der Verbandsliga Nord wurde. Leider verließ unser Torjäger Alberto Agnetelli die SG Bad Soden vor der Saison 1984/85 und wechselte zur Spvgg. Langenselbold (Landesliga Hessen Süd). Für das Tor wurde Horst Lauterbach (SG Büdingen) verpflichtet, der sich auf Anhieb zu einem Leistungsträger entwickelte und die Lücke schloss, die zwei Jahre zuvor nach dem Weggang von Kurt Kowarz auf dieser Position entstanden war.
Die Saison 1984/85 wurde mit dem 10. Tabellenplatz abgeschlossen (32:32 Punkte, 48:41 Tore). Vor der Spielzeit 1985/86 gab es eine Veränderung auf der Trainerposition. Die Aufgaben von Günter Heil übernahm nun der seitherige Spieler Harald Borngräber, der fortan als Spielertrainer in Bad Soden tätig war. Im ersten Jahr unter Harald Borngräber belegte die SG Bad Soden in der Saison 1985/86 den 9. Platz (35:36 Tore, 29:31 Punkte).
Die schleichende Ausblutung unseres Seniorenkaders, die nach dem Oberligaabstieg einsetzte, brachte die Verantwortlichen der SG Bad Soden nun in immer größere Bedrängnis.
Da auch unsere Nachbarn von der SG Ahl 1912 vor ähnlichen Problemen standen und bereits auf Partnersuche waren, wurden zwischen beiden Clubs Verhandlungen aufgenommen, die die Bildung einer Spielgemeinschaft zum Ziel hatten.
Unter Federführung unseres heutigen 2.Vorsitzenden Konrad Batsch und Alois Noll (1.Vorsitzender der SG Ahl) wurden sodann im Frühjahr 1986 die Weichen für die Spielgemeinschaft Bad Soden/Ahl gestellt. Nachdem sich die Mitgliederversammlung der SG Ahl bereits am 23. Mai 1986 mehrheitlich für die Gründung einer Spielgemeinschaft aussprach (29 Ja, 16 Nein, 5 Enthaltungen), folgte das zustimmende Votum der SG Bad Soden drei Wochen später, am 14. Juni 1986.
Während auf Seiten unserer SG Bad Soden die Entscheidung zu diesem mutigen Schritt die überwältigende Zustimmung der Mitglieder fand (40 Ja, 1 Nein), stand die SG Ahl vor einer Zerreißprobe, die in ihrer Konsequenz zur Spaltung und der damit verbundenen Gründung des SC 1986 Ahl führte.
Nach mehreren Jahren der sportlichen Lethargie war rund um die Bornwiese nun wieder etwas von Aufbruchstimmung spüren. Beide Seniorenmannschaften der neuen Spielgemeinschaft waren sowohl in der Breite wie auch qualitativ sehr gut aufgestellt und das Jahr 1986 markierte somit die Initialzündung für einen erneuten Höheflug in unserer Vereinsgeschichte.
Die Talsohle war also überwunden, und die neue Spielgemeinschaft belegte in ihrer ersten Landesligasaison 1986/87 mit 34:34 Punkten bei einem Torverhältnis von 52:64 den 7. Tabellenplatz. Unserer 2. Mannschaft gelang unter Spielertrainer Richard Nix (zurück von Borussia Fulda) sogar die Meisterschaft in der B-Klasse Schlüchtern.
Nach Abschluss der Saison 1986/87 hieß es von Spielertrainer Harald Borngräber und Spielmacher Fred Kromm Abschied nehmen.
Die beiden Ex-Profis spielten seit der Saison 1980/81 in Bad Soden und zählten sowohl in der Oberliga Hessen als auch später in der Landesliga zu den herausragenden Spielern unseres Teams. Beide Spieler gaben dem Spiel der SG Bad Soden über viele Jahre das Flair des Überdurchschnittlichen und es war in erster Linie ihr Verdienst, dass nach dem Abstieg aus der Oberliga ein weiterer Niedergang vermieden werden konnte.
Während Harald Borngräber als Spielertrainer zum SV Buchonia Flieden (Landesliga) wechselte, kehrte Fred Kromm zu seinem Heimatverein SC Gelnhaar zurück.
Für Borngräber kehrte Günter Heil auf die Kommandobrücke zurück, der zuvor bereits zwischen Februar 1983 und Mai 1985 zweieinhalb Jahre als Trainer der SG Bad Soden tätig war.
Nach dem Verlust der beiden Schlüsselspieler Harald Borngräber und Fred Kromm ging die SG Bad Soden/Ahl mit eher düsteren Prognosen in ihr zweites Jahr, die sich zum Glück aber nicht bewahrheiten sollten.
Die SG Bad Soden präsentierte sieben Neuzugänge, und Trainer Günter Heil verstand es, innerhalb kürzester Zeit eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, deren Stärken eindeutig im Defensivverhalten lagen. Während Torhüter Horst Lauterbach, Libero Richard Nix, Vorstopper Bernhard Wolf sowie die beiden Verteidiger Norbert Jungbauer und Claus-Peter Stock ein sicheres Abwehrbollwerk bildeten, ging im Mittelfeld der Stern unseres Spielmachers Edgar Nix auf. Im Sturm sorgte der damals 36-jährige Wolfgang Felber mit sensationellen 17 Saisontreffern für Furore.
In der Abschlusstabelle der Saison 1987/88 belegte die SG Bad Soden mit 39:29 Punkten bei 52:45 Toren den 6. Tabellenplatz. Dank der Aufbauarbeit von Günter Heil konnte die SG Bad Soden nach einigen mageren Jahren aus der Mittelmäßigkeit ausbrechen und zählte endlich wieder zu den Topteams der Landesliga Nord.
Die Mannschaft präsentierte sich als kompakte und spielstarke Einheit; Sorgen bereitete lediglich noch die mangelnde Durchschlagskraft in der Vorwärtsbewegung. Im Vorfeld der Spielzeit 1988/89 gelang den Verantwortlichen der SG Bad Soden mit der Verpflichtung der beiden stark umworbenen Stürmertalente Martin Bangert (SG Marborn) und dem späteren Bundesligaprofi Rainer Krieg (FSV Bad Orb) dann ein sensationeller Coup.
Während der damals 20-jährige Rainer Krieg als Torschützenkönig der Bezirksliga Frankfurt Ost (heutige Gruppenliga) mit der Empfehlung von vierzig Treffern an die Bornwiese wechselte, war der gleichaltrige Martin Bangert in der Bezirksliga Fulda (heutige Gruppenliga) sechsundzwanzigmal erfolgreich gewesen.
Der SG Bad Soden/Ahl kam nun eine Favoritenrolle in der Landesliga Nord zu, womit die Mannschaft zunächst aber überhaupt nicht zurechtkam. Mit der Umstellung von einer defensiven Grundausrichtung in eine etwas mutigere, offensiv geprägte Spielweise tat sich die Mannschaft zunächst sehr schwer und drohte, im Mittelmaß zu versinken.
Nach dreizehn Spieltagen lag die SG Bad Soden mit 12:14 Punkten bei einem negativen Torverhältnis bereits elf Punkte hinter dem KSV Hessen Kassel II auf Platz 11. Die Trendwende wurde am 14. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Eintracht Baunatal eingeleitet, das eine entfesselnd aufspielende SG-Elf mit 5:1 für sich entscheiden konnte. Der Bann war gebrochen, und nachdem eine Woche später beim Tabellenführer KSV Hessen Kassel II mit 3:2 gewonnen wurde, gab es kein Halten mehr für unsere Grün-Weißen. Wenngleich es nach sieben Siegen in Folge im Spitzenspiel gegen den Hünfelder SV eine 0:1 Heimniederlage gab, ließ die SG im weiteren Saisonverlauf nichts mehr „anbrennen“ und blieb in den verbleibenden 13 Punktspielen ohne Niederlage (8 Siege, 5 Remis).
Mit 47:21 Punkten bei 68:38 Toren belegte die SG Bad Soden/Ahl in der Endabrechnung den 2. Platz hinter dem KSV Hessen Kassel, der aufgrund des damals geltenden „Amateurschutzparagraphen“ ebenfalls zum Aufstieg berechtigte. Damit gelang der SG Bad Soden zum zweiten Mal nach 1980 der Aufstieg in die Drittklassigkeit.
Im Aufstiegsjahr kamen die nachstehend aufgeführten Spieler zum Einsatz (in Klammern die Zahl der Einsätze): Edgar Nix (34), Richard Nix (34), Martin Bangert (34), Frank Ellenbrand (33), Horst Lauterbach (32), Norbert Jungbauer (32), Wolfgang Felber (31), Rainer Krieg (31), Claus-Peter Stock (30), Berthold Jäckel (27), Bernhard Wolf (26), Egon Stegemann (20), Christian Naumann (20), Dirk Jost (12), Wolfgang Hennig (4), Jörg Bäuscher (2), Dieter Geissler (1).
Die 68 Tore verteilten sich auf folgende Spieler: Rainer Krieg (25), Wolfgang Felber (13), Martin Bangert (10), Edgar Nix (9), Richard Nix (4), Egon Stegemann (3), Frank Ellenbrand (2), Bernhard Wolf (1), 1 Eigentor der Gegner.
Die SG Bad Soden/Ahl war nach siebenjähriger Unterbrechung wieder die Nummer eins im Main-Kinzig-Kreis und im Bezirk Fulda.
Der Aufstieg in die Oberliga Hessen war mit einem erneuten Trainerwechsel verbunden. Die SG Bad Soden/Ahl trennte sich von Günter Heil und verpflichtete den ehemaligen Vertragsspieler des FC Hanau 93 und A-Lizenzinhaber Alfred Haas aus Steinheim.