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(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 26.Januar 2023)

Bad Soden (pf) – Kennenlernen, fit werden, einspielen – und im besten Fall nochmal oben angreifen. Die Pläne der SG Bad Soden nach einer durchwachsenen Hinrunde in der Fußball-Verbandsliga sind klar. Neu-Trainer Lars Schmidt bat seine Spieler am Dienstagabend zur ersten Einheit der Vorbereitung und berichtet vom Stand der Dinge aus seiner Sicht.

In Soden war der Kunstrasen bespielbar am Dienstag, bei eisigen drei Grad trainierten die Sprudelkicker erstmals unter Lars Schmidt. Der Ex-Profi, der knapp 200 Bundesliga-Spiele und nochmal so viele Zweitligaspiele in seiner Karriere für den Karlsruher SC, Offenbach und Mainz 05 absolvierte, kam von den Sportfreunden Seligenstadt zum Tabellensechsten der Verbandsliga Nord. Das war für die eigenen Ansprüche nach der Hinrunde zu wenig.

„Wir müssen uns erstmal ein bisschen kennenlernen“, betont Schmidt, der ein Augenmerk darauf haben möchte, „was machbar ist, wie die Spieler sich bewegen und alles ineinandergreift“. Etwa zwei Wochen werde diese erste Phase andauern, auch die Teamchemie soll auf der Agenda stehen. Natürlich werde auch an Grundlagenausdauer gearbeitet, teilweise mit und teilweise ohne Ball. Dabei fehlte Simon Huhn zum Auftakt krankheitsbedingt sowie auch Ljubisa Gavric unter der Woche aus privaten Gründen. „Es wird immer Ausfälle geben“, weiß Schmidt, der auch ausloten möchte, „wie wir in der Rückrunde taktisch agieren“.

Im ersten Training jedenfalls gab es Positives und gleichzeitig nicht so Positives. Schmidt sah die Hinrunden-Ausbeute von 30:25 Toren sich etwas widerspiegeln in der Einheit. 30 seien für die Sodener Möglichkeiten zu wenig, 25 hinten wiederum auch zu viel, schätzt der Trainer. „Insgesamt muss die Mannschaft erstmal stabilisiert werden, damit sie weniger anfällig ist. Dann wird es auch vorne einfacher werden. Wir schauen, wo leichter anzusetzen ist“, erklärt der neue Coach, der direkt sah, „dass sich alle nach vorne einschalten wollen“. Der Absicherungsgedanke müsse etabliert werden, allerdings deutete der Trainer es auch positiv: „Es wollten sich natürlich zum Start auch alle zeigen“. Für die Offensive zumindest konnte die SG Bad Soden kürzlich Benedikt Kreß als Neuzugang, eher gesagt als Rückkehrer vorstellen.

Testspiele stehen bisher nur gegen Großkrotzenburg und Fernwald fest, zwei weitere hat Schmidt so gut wie fix, das erste gegen den SV Steinbach am kommenden Wochenende wurde wegen der Hochzeit von Ex-Coach Anton Römmich kurzfristig abgesagt. „Die Jungs wollten Spalier stehen und dem werde ich Rechnung tragen – nachdem wir morgens trainiert haben“, fügt Schmidt an, der mit seinem Team am letzten Februarwochenende gleich spielfrei hat, damit ist eine Woche mehr Zeit für die Vorbereitung. Danach geht es bei CSC Kassel direkt gegen einen Tabellennachbarn los. Schmidt betont: „Da müssen wir gleich präsent sein“.

Überhaupt macht sich der neue Coach nicht allzu viele Gedanken über die Liga oder hohe Ziele. „Es geht erstmal um die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Ich erwarte, dass die Truppe aber sauber bleibt, wenn Widerstände aufkommen, die Spieler sich gegenseitig pushen und mit schwierigen Situationen umgehen. Klar gab es schon bessere Ausgangspositionen, um oben anzugreifen, aber wir müssen Woche für Woche jetzt das Beste daraus machen und wollen gar keine großen Pläne machen“.

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