(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 29.Juli 2023) Ehrenberg (pf) – Die SG Ehrenberg hat im Fußball-Hessenpokal die zweite Runde erreicht: Der Gruppenligist kegelte am Samstagabend überraschend den Verbandsligisten SG Bad Soden in Seiferts mit 6:5 (2:2, 1:2) nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb.
„Wir haben es zum Pokalspiel werden lassen“, verriet Ehrenbergs Trainer Jens Keim das Erfolgsrezept seiner Rhöner gegen den höherklassigen Gegner: „Natürlich war Bad Soden uns technisch überlegen und auch spielerisch, aber wir haben mit unseren Mitteln dagegengehalten, waren bissig und aggressiv und haben die Räume gut zugeschoben“.
Nachdem die Partie schon von Wüstensachsen nach Seiferts verlegt worden war, ging es auch dort nach den heftigen Regenfällen eine halbe Stunde später los. Das Spiel stand sogar kurz vor der Absage, so Keim, doch die Reservespieler nahmen nach ihrem Spiel zuvor Schaufeln und Besen in die Hand und bekämpften das Wasser, das auf dem Platz stand.
Im Spiel dann ging Ehrenberg sogar in Führung, obwohl Soden die Chancen hatte. Die Sprudelkicker konnten dann im weiteren Verlauf die Partie aber schnell auf den Kopf stellen und zur Pause eine 2:1-Führung herausarbeiten. Erst ganz spät schickte Moritz Röder die Teams in die Extra-Schicht. Wie die aussah, wusste zunächst dann niemand so genau: Soden wollte gerne eine Verlängerung spielen, auch die SGE hatte sich schon damit abgefunden – bis Schiri Julian Rohrbach nach Rücksprache den Clubs mitteilte, dass die Durchführungsbestimmungen im Hessenpokal in dieser Saison bei Remis nach 90 Minuten direkt ein Elfmeterschießen verlangen.
„Das sind wir dann genauso angegangen, wie das Spiel selbst: Mutig und mit Überzeugung. Jeder wusste, was er zu tun hat“, sagte SGE-Trainer Keim. Zunächst scheiterte Julian Keidel zwar an Marco Aulbach und Soden ging in Führung. Alle anderen Ehrenberger verwandelten dann jedoch, während bei den Gästen Niklas Zeller und Till Hilchenbach die Kugel nicht am starken Rhöner Keeper Marcel Meinecke vorbeibekamen, der abermals als Held hervorging. So durfte am Ende die SG Ehrenberg den Einzug in die zweite Runde feiern, obwohl das Team schon nach Ende der 90 Minuten platt war: „Drei Jungs haben vorher in der Zweiten auf dem Platz gestanden. Aber wir hätten es auch in der Verlängerung irgendwie hingekriegt, weil wir Bad Soden da den Stecker gezogen hatten“, war Keim sicher.
Ehrenberg: Meinecke; Jestädt, Keidel, Goldbach, Röder, Vorndran, Ma. Schäfer, Dinkel, Greifzu, Schmitt, Hartung (Zentgraf, Reutter)
Bad Soden: Aulbach; Mezini, Pekesen, Zeller, Kovac, Ehlert, Becirovic, Neiter. Hilchenbach, Weismantel, Mosch (Nori, El Hassani)
Schiedsrichter: Julian Rohrbach (Niederaula)
Tore: 1:0 Christopher Goldbach (37.), 1:1 Marcel Mosch (39.), 1:2 Lukas Ehlert (45.), 2:2 Moritz Röder (86.)
Zuschauer: 130
Besonderes Vorkommnis: Die Partie begann wegen der Regenfälle eine halbe Stunde später.