
(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 03.Oktober 2024) Neuhof (pf) – Derbysieg für die Sprudelkicker, aber das war eine ganz knappe Nummer: Die SG Bad Soden konnte sich am Donnerstag mit 2:1 (1:0) beim SV Neuhof durchsetzen. Entscheidend war ein Freistoßtor von Lukas Ehlert, der direkt auf den Neuhofer Ausgleich geantwortet hatte. Die Sodener klettern damit in der Fußball-Verbandsliga wieder ein Stück nach oben, während der SVN so manche Schiedsrichterentscheidung zumindest als hart ansah.
„Maximal unglücklich“ sei der Nachmittag am Tag der Deutschen Einheit für den SV Neuhof verlaufen, so Trainer Alexander Bär, der nicht nur die Ampelkarte gegen Marcelo De Sousa, sondern auch die Entstehung des 1:2 meinte: Lukas Ehlert hatte einen Freistoß schön über die Mauer ins Eck gezirkelt. „Den muss man erstmal so machen“, staunte Sodens Trainer Lars Schmidt, während Bär bemängelte, „dass unser Torwart etwas zu weit in seinem Eck stand. Aber der Freistoßpfiff war schon eine unglückliche Entscheidung, der Spieler kommt leicht außer Tritt, fällt auf den Ball, steht wieder auf und dann kommt der Pfiff“.
Es war das letzte Tor in einem Spiel auf gutem Niveau, in dem sich im ersten Durchgang beide Teams wenig schenkten. Der SV Neuhof hatte das „leidige Thema“ Effektivität nicht abschütteln können, die besten Chancen konnten die Hausherren nicht nutzen – Araujo da Silva, De Amorim und Kreß vergaben sie. „Da muss das 1:0 fallen“, so Bär. In der Folge schoss dann Soden das erste Tor: Hamed Noori traf per Kopf gegen die Laufrichtung von SVN-Keeper Stüss.
Doch Neuhof gab sich nicht auf, Abdou Badji Coly besorgte nach einer guten Stunde den Ausgleich, als er nach einem Standard aus kurzer Distanz ebenfalls per Kopf traf. Das 1:1 hielt allerdings genau zwei Minuten, ehe Ehlert seine Freistoßkünste zeigte. Dabei war es nicht nur dieser Pfiff, der Bär missfiel: Er sprach eine Handspiel-Situation an, in der Neuhof einen Elfer forderte. „Der Schiri stand eigentlich gut, der Arm war vom Körper abgesetzt“. Neuhofs Fabinho war dabei beteiligt, der Pfiff blieb aber aus. Schließlich flog dann noch Marcelo De Sousa Junior vom Platz, als er bei einem Angriff vorne Gelb gesehen hatte und nur wenig später hinten die zweite Gelbe kassierte: „Er hat bei einem Foul eine Gelbe Karte für Bad Soden gefordert“, so Bär, der anschloss: „Das war schon ein brutaler, knallharter Platzverweis. Danach war es schwer, nochmal zurückzukommen“.
Bad Sodens Trainer Schmidt wiederum freute sich, auswärts endlich wieder einen Dreier mitnehmen zu können, „es war aber auch nicht einfach heute“, bemerkte er: „Neuhof hatte bei Standards auch seine Möglichkeiten, war in seiner Drangphase in der ersten Halbzeit nicht produktiv. Dazu hat Duschi auch wieder zwei Dinger gehalten, die nicht jeder hält“, lobte Schmidt seinen Keeper. Die Ex-Neuhofer wiederum trafen zwar nicht, aber Mo Juwara bekam vom Trainer ein gutes Spiel bescheinigt, Mirza Kovac gar ein „sehr starkes“. Nur Stürmer Klarke Greenham wollte bei seinem Ex-Verein „ein bisschen zu viel“.
SV Neuhof: Stüss; Nogueira De Sousa Junior, Da Silva Dos Santos, Badji Coly, Kreß, Leocaido de Almeida, Araujo da Silva, Brehme, De Sa Jungles, Veloso Rodrigues De Amorim, Reichler.
Bad Soden: Duschner; Juwara, Hilchenbach, Huhn, Mezini, Kovac, Ehlert, Noori, Vinojcic, Sejdovic, Greenham.
Schiedsrichter: Jannis Jäschke (Nieder-Roden)
Tore: 0:1Hamed Noori (30.), 1:1 Abdou Badj Coly (62.), 1:2 Lukas Ehlert (64.)
Zuschauer: 200.
Gelb-Rote Karte: Marcelo De Sousa Junior (Neuhof, 77.)