
(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 19.Oktober 2025) Kassel (jah) – Ein Topspiel, das den Namen mehr als verdient hatte, lieferten sich Hessen Kassel II und die SG Bad Soden in der Fußball-Verbandsliga. In einer rassigen Partie auf sehr hohem Niveau behielten die Junglöwen, vor allem dank eines Doppelschlages, mit 3:2 (1:1) die Oberhand und verdrängten die Sprudelkicker damit von Platz eins der Tabelle.
Letztendlich kosteten Bad Soden 120 Sekunden im Tiefschlaf die Tabellenführung: Kurz nach Wiederanpfiff war die Elf von Trainer Lars Schmidt mit den Gedanken scheinbar noch in der Kabine, als zunächst Silas Hagemann (48.) und Phil Pagna (50.) die 3:1-Führung zugunsten der Nordhessen herausschossen. „Diese vier Minuten haben uns das Ding kaputtgemacht“, haderte Schmidt und fügte vielsagend an: „Das Zustandekommen der Treffer war interessant, ohne da jetzt weiter ins Detail zu gehen oder Namen zu nennen.“
Bad Soden fing sich im Anschluss und übernahm zusehends die Spielkontrolle, die von Routinier Sebastian Schmeer angeführten Junglöwen verteidigten allerdings clever – vor allem in der Schlussphase nahmen die Gastgeber mit taktischen Unterbrechungen immer wieder Zeit von der Uhr. Zu diesem Zeitpunkt stand es nur noch 2:3 aus Sicht der Sprudelkicker, weil Mirza Kovac nach einem schönen Steckpass in die Tiefe vor dem Tor von Kassels Schlussmann Finn Sauer eiskalt blieb (79.). Für mehr als den Anschlusstreffer sollte es aus Sodener Sicht jedoch nicht mehr reichen. „Ein Remis wäre vielleicht verdient gewesen, diese zwei, drei Minuten mal ausgeklammert haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Das waren allerdings Wirkungstreffer, auch wenn wir danach noch zu guten Chancen gekommen sind“, befand Schmidt.
Schon im ersten Durchgang lieferten sich beide Mannschaften auf dem Kunstrasen neben dem Auestadion ein Duell auf außerordentlich hohem Niveau: Immer wieder stachen die herausragenden technischen Qualitäten beider Teams hervor. Lukas Ehlert brachte die Gäste bereits früh in Führung und stand in der Mitte dort, wo ein Stürmer stehen muss. Weil Paul Stegmann nach einer Ecke im Strafraum von der Sodener Hintermannschaft sträflich allein gelassen wurde, ging es allerdings mit 1:1 in die Kabinen – bevor der Kasseler Doppelschlag das Spiel entschied. „Aufgrund der Art und Weise, wie die Gegentore zwei und drei zustande gekommen sind, muss man sagen, dass das Ergebnis verdient ist“, so der Sodener Coach abschließend.
Hessen Kassel II: Sauer; Kersting, Wagner, Eckhardt (90.+7 di Giglio), Schmeer, Hofert (90.+2 Kniep), Pagna 64. Boukhatem), Hagemann, Kanat, Stegmann (74. Hagemann), Gül (90.+7 Karademir)
Bad Soden: Myumyunov; Hilchenbach, Banh (84. Fiorentino), Kovac, Ehlert, Sabate, Neiter, Damm, Vinojcic (72. Noori), Mosch, Arsov (65. Pospischil)
Schiedsrichter: Felix Allendorf (Herzberg)
Tore: 0:1 Lukas Ehlert (6.) 1:1 Paul Stegmann (39.), 2:1 Silas Hagemann (48.), 3:1 Phill Pagna (50.), 3:2 Mirza Kovac (79.)