Bad Soden (pf) – Ganz spät konnte die SG Bad Soden am Mittwochabend die erste Niederlage in der Fußball-Verbandsliga Nord doch noch verhindern: Benedikt Kreß traf in der Nachspielzeit zum 2:2 (0:2) im Derby an der Bornwiese gegen den SV Flieden, der die Sprudelkicker in Hälfte eins noch mit Effektivität kalt erwischt hatte.
Gerade vor dem Einsetzen völliger Dunkelheit war das Spiel beendet – mit dem Ausgleichstreffer von Benedikt Kreß (90.+3), der kurz zuvor eingewechselt wurde und das 2:2 schon per Kopf hätte erzielen können (86.). Dann setzte ein Schuss aus 25 Metern am Boden auf, „es war nass, das Licht ging aus, der Torwart hat den Ball nicht mehr gesehen“, haderte Fliedens Trainer Mike Gaul mit den Verhältnissen. Keeper Konstantin Heil hatte zwar freie Sicht, aber eben wenig Licht – und es schlug ein. „Der war aber auch unabhängig davon schwierig“, befand Sodens Coach Lars Schmidt zu jenem Schuss, der den Hausherren das aus seiner Sicht „gerechte Ergebnis“ einbrachte. Aufgrund des zweiten Durchgangs ging das Remis am Ende in Ordnung: Die erste Hälfte gehörte noch klar Flieden, in der zweiten war Soden dann immer näher dran am Ausgleich, wenngleich der Gast auch da hätte erhöhen können. Beide Mannschaften bleiben damit ungeschlagen in der noch jungen Saison.
Die Hausherren hatten mit einer Kopfballchance von Christoph Neiter nach Ehlert-Ecke eröffnet, prompt fiel aber hinten das 0:1: Fabian Schaub stand da, wo ein Torjäger eben stehen muss, nahm einen schlecht geklärten Ball der Sodener an und schob zur Führung ein (5.). Keine fünf Minuten brauchte der spielende Fliedener Co-Trainer dafür in dieser Saison, schließlich war es sein erster Einsatz – und direkt das Tor. Neue Rolle, aber alter Bomber eben. Schaubs zweiter Abschluss nach einer guten Viertelstunde wurde dann von Marco Aulbach entschärft, doch Bad Soden geriet weiter in Bedrängnis: Ein langer Ball fand Andre Vogt, der sich stark durchsetzen konnte und freie Bahn hatte – das 0:2 nach gut 20 Minuten.
Bei Bad Soden gab es einen Wechsel in der Startelf zum Sieg gegen Vellmar, Kevin Demuth ersetzte Becirovic, doch musste dann auch schon früh wieder runter, der Tausch war rückgängig gemacht. Demuth hatte Lukas Friedrich allein auf weiter Flur gelegt, „das muss Rot geben“, polterte Fliedens Coach Gaul, doch es gab nur Gelb. „Fakt ist, der Schiri hat so entschieden“, merkte Schmidt zur Szene an: „Ich habe Kevin dann runtergenommen, weil er ein emotionaler Typ ist. Das habe ich ihm auch gesagt“. Seine Mannschaft sei jedoch in den ersten 20 Minuten klar „der Musik hinterhergelaufen“.
Erst mit Beginn von Hälfte zwei, als auch Hamed Noori im Spiel war, wurde Soden durch Umstellungen noch druckvoller: Und plötzlich fiel der Anschluss, als Pekesen rechts durch ging und für Becirovic in der Mitte auflegte. Genug Zeit war vorhanden für den Ausgleich, die Gastgeber hatten nun mehr Ballbesitz und auch die Chancen: Lukas Ehlert traf nur den Pfosten (72.), dann kam Kreß und traf ins Schwarze.
Bad Soden: Aulbach; Demuth (20. Becirovic, 78. El Hassani), Mezini, Pekesen, Zeller, Kovac, Ehlert (83. Kreß), Neiter, Vinojcic (46. Noori), Hilchenbach, Gavric.
Buch. Flieden: Heil; Halimi, Gaul, Vogt, Bohl, Zeller, Hack, Schaub (46. Hilgenberg), Kullmann, Friedrich (68. Larbig), Alles.
Schiedsrichter: Karsten Pfeiffer (Nieder-Wöllstadt)
Tore: 0:1 Fabian Schaub (5.), 0:2 Andre Vogt (20.), 1:2 Mirza Becirovic (51.), 2:2 Benedikt Kreß (90.+3)
Zuschauer: 350.