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Bad Soden (pf) – Der KSV Hessen Kassel II hat das Relegations-Rennen der Fußball-Verbandsliga nochmal richtig scharf gemacht und Stadtrivale CSC womöglich zu einer Titel-Vorentscheidung verholfen: Im Verfolgerduell gewann der KSV am Samstag mit 3:2 (0:2) bei der SG Bad Soden, die eigentlich geradewegs auf einen Sieg zusteuerte, ehe nach dem Seitenwechsel ein Tor und ein Platzverweis alles auf den Kopf stellten.

Vergangene Woche hatte Soden etwas Dusel und Matchwinner Klarke Greenham, der beim Spiel in Eiterfeld nach zweimaligem Rückstand den Unterschied machte. Diesmal ging es andersrum: Eine 2:0-Führung reichte den Sprudelkickern nicht, Hessen Kassel II drehte das Spiel im zweiten Durchgang komplett und liegt jetzt nur noch drei Punkte hinter dem Relegationsplatz – und: Die Löwen haben den direkten Vergleich mit zwei Siegen gegen Soden auf ihrer Seite.

„Von der ersten bis zur letzten Minute betrachtet war der Sieg schon verdient für uns“, befand Kassels Trainer Christian Andrecht, der sich nach diesem Sieg umso mehr über das „komische“ 1:1 zuletzt gegen Wabern ärgern musste. Die Löwen machten am Sodener Kunstrasen ein starkes Spiel, doch der Unterschied war in Hälfte eins die Effizienz: „Kassel war aktiv, aber wir haben unsere zwei Dinger halt genutzt“, sagte Bad Sodens Trainer Lars Schmidt zur 2:0-Pausenführung: Klarke Greenham nutzte früh nach einem Einwurf aus der Drehung den Platz und traf zum 1:0, der eingewechselte Mirza Kovac legte direkt vor dem Halbzeitpfiff das zweite Tor nach. Andrecht ärgerte sich: „Wir kriegen aus 1,5 Chancen des Gegners zwei Tore, aber da ist Bad Soden eiskalt und extrem effizient“.

Nach dem Seitenwechsel dann die Knackpunkte des Spiels: Bei den Hausherren verpasste Mert Pekesen mit seinem Abschluss knapp am Pfosten vorbei das 3:0. „Die Situation hätten wir nutzen müssen“, haderte Schmidt. Stattdessen fiel der verdiente Anschluss durch Silas Hagemann, der kurz darauf von Soden-Kapitän Till Hilchenbach hart gestoppt wurde. „Letzter Mann war er nicht“, meinte Schmidt von außen, konnte aber die Härte des Tacklings nicht wegdiskutieren. Wohl für ein grobes Foul schickte der Schiri den Sodener runter. „damit hatten wir uns gegen einen läuferisch starken und versierten Gegner selbst dezimiert“, so Schmidt.

Es kam, wie es kommen musste: Taha Gül und nochmal Hagemann drehten die Partie zugunsten des KSV. „Wir sind noch höher angelaufen und waren noch aggressiver“, erklärte Andrecht den Matchplan, der aufging. Hintenraus wurde es trotzdem nochmal eng, weil Bad Soden alles brachte, was offensive Qualitäten hat. Lukas Ehlert wollte noch einen Foulelfmeter haben und bekam stattdessen Gelb wegen Schwalbe, in der Nachspielzeit hielt Keeper Bachmann nochmal stark gegen Pekesen.

Bad Soden: Aulbach; Juwara (29. Kovac), Hilchenbach, Mezini (80. Dagostino), Pekesen, Krapf, Ehlert (75. Mosch), Damm (71. Fiorentino), Sejdovic, Greenham (70. Noori), Kymlicka.

Kassel II: Bachmann; Schmacke, Hagemann, Ljatifi (90.+1 Kersting), Gül (87. Eckhardt), E. Liesche Prieto (90.+3 Di Giglio), Michels, Schade, A. Liesche Prieto, Pagna, Iksal (73. Yigitoglu).

Schiedsrichter: Fabian Boy (Ober-Mörlen)

Tore: 1:0 Klarke Greenham (8.), 2:0 Mirza Kovac (45.), 2:1 Silas Hagemann (52.) 2:2 Taha Gül (64.), 2:3 Silas Hagemann (67.)

Zuschauer: 150

Rote Karte: Till Hilchenbach (Bad Soden, 55.) – grobes Foulspiel

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