(Bericht von osthessen-zeitung.de vom 07.Juni 2025) Marburg (pf) – Der Traum ist erneut geplatzt: Die SG Bad Soden hat es im Gegensatz zum Vorjahr in der Relegation zur Fußball-Hessenliga erst gar nicht ins Finale geschafft, sondern scheiterte am VfB Marburg. Im Rückspiel unterlagen die Sprudelkicker mit 2:3 (2:2) und konnten damit auch die Niederlage aus dem Heimspiel nicht ausmerzen – trotz zweier Führungen in einer wilden Phase.

„Es gibt so Phasen im Fußball“, sagte Bad Sodens Trainer Lars Schmidt, während seine Spieler geknickt waren: Für einige platzte zum zweiten Mal in Folge der Traum von der Hessenliga. Schmidt führte Beispiele wie Mainz 05 oder den HSV an, die es mehrere Jahre versuchten, bis der Aufstieg gelang. Doch eine Kampfansage für die neue Saison schien das noch nicht gewesen zu sein – mit Blick auf den Kader: „Wir werden im Sommer eine hohe Fluktuation haben. Das müssen wir irgendwie auffangen. Im Moment fühlt es sich noch nicht so an, wie eine Mannschaft, die nächstes Jahr ganz oben mitspielen kann“, war Schmidt ehrlich und sprach von „Standards, die uns diesmal das Genick gebrochen haben“.

War das Hinspiel noch gänzlich chancenarm, fielen diesmal die Tore besonders vor der Pause wie am Fließband – wenn auch vermehrt nach ruhenden Bällen. Sowohl über Mert Pekesens Elfmeter-Treffer als auch Hamed Nooris Tor in der Folge eines Eckballs konnte sich Bad Soden aber jeweils nur wenige Minuten freuen, ehe Marburg zweimal Ausgleich erzielte. Joshua Enobore hatte nach Freistoß abgestaubt, Jonas Pfalz verwandelte sogar eine Ecke direkt. „Da hätten wir ein paar Minuten mehr Ruhe reinbringen müssen, das haben wir nicht geschafft. Und der Gegner war mit Standards sehr gefährlich“, haderte Schmidt.

In Hälfte zwei hatte Bad Soden dann mehrmals Glück, nicht vorher schon in Rückstand zu geraten, und konnte hintenraus Stück für Stück das Risiko erhöhen – die Verletzten aus dem Hinspiel waren nicht mit dabei, dennoch wurde es offensiver. Mit Greenham kam der beste Torschütze als Joker, mit Fiorentino ein Mann, der immer für einen Geniestreich gut ist. Nur ein Tor fehlte zur Verlängerung, doch das Risiko wurde nicht belohnt, stattdessen setzte Marburg den entscheidenden Stich durch Moritz Rechmann gut zehn Minuten vor dem Ende. „Wir wollten nicht von Anfang an ganz offenstehen. Das hat ja auch ganz gut funktioniert, aber mit dem Elfmeter im Hinspiel, den wir verschuldet haben, waren die Standards die Krux an der Geschichte“, so Schmidt. Noori musste zwischenzeitlich mit Krämpfen vom Platz. Alles, was offensiv möglich war, brachte der Trainer am Ende. Doch alles Anrennen nutzte den Sprudelkickern nichts mehr – vor einer für Hessenliga-Verhältnisse überschaubaren Kulisse bei den Marburger Schimmelreitern. „Es ist nicht so, dass wir nicht performt haben. Aber da müssen wir jetzt durch, es bleibt nichts anderes übrig“, schloss Schmidt.

VfB Marburg: Purbs; Enobore, Starostzik, Freese (81. Schmidt), Hendrich, Geisler (60. Strack), Lang (72. Williams), Rechmann (90. Dinler), Sedy, Pfalz (85. Dervishi), Gaudermann.

Bad Soden: Aulbach; Hilchenbach, Pekesen, Krapf (82. Okyere), Kovac, Ehlert, Noori (73. Greenham), Damm (79. Fiorentino), Vinojcic (68. Mezini), Sejdovic, Kymlicka.

Schiedsrichter: Alexander Hauser (Waldbrunn)

Tore: 0:1 Mert Pekesen (28., Foulelfmeter), 1:1 Joshua Enobore (30.), 1:2 Hamed Noori (34.), 2:2 Jonas Pfalz (39.), 3:2 Moritz Rechmann (81.)

Zuschauer: 500

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